Mund pflegen
Mundhygiene und Pflege
der Zahnprothese tragen auch bei Dementen zu Wohlbefinden und Gesundheit
bei und erleichtern es ihnen, sich ausreichend zu ernähren. Überprüfen
Sie deshalb regelmäßig den Sitz der Prothese und untersuchen Sie das
Zahnfleisch auf wunde Stellen.
Sehbehinderungen
Rechnung tragen
Der Ausgleich von
Sehbehinderungen fördert die Orientierung und kann deshalb
Verhaltensstörungen verringern. Selbst manche “Halluzinationen”
verschwanden, nachdem Demenz-Kranke optisch besser versorgt worden waren.
Wo eine Kompensation nicht mehr möglich ist, erhöhen folgende Maßnahmen
die Lebensqualität des Kranken: den stark Sehbehinderten durch Umfassen
des Unterarms führen, ohne ihn zu schieben oder zu ziehen; Stufen und
Türen ankündigen; Türen geschlossen halten, weil besonders Blinde sich
am Schall orientieren; beim Hinsetzen die Hand des Kranken auf die
Stuhllehne legen; bei der Essenszubereitung die Speisen auf dem Teller in
der Reihenfolge des Ziffernblattes einer Uhr anordnen; Trinkgefäße nur
halb füllen.
Sich im Internet dem AlzheimerForum
anschließen
Auch wer keine örtliche
Selbsthilfegruppe in seiner Nähe hat, muß heute nicht mehr in Isolation
verharren. Einem Teil dieser Personen eröffnet das Internet
Möglichkeiten, sich mit anderen Betreuern (sozial) zu „vernetzen“ und
sich aktuell über das Krankheitsbild „Demenz“ und seine
Bewältigungsmöglichkeiten zu informieren. Vor allem unter der
„Adresse“ (URL)
http://www.alzheimerforum.de
finden
Interessenten rund um die Uhr ein umfangreiches Angebot von Hilfen. Die
dortige „Wissens- und Erfahrungsbank“ ist der am meisten genutzte
Service. Eine Terminbörse und eine Trickkiste runden das Angebot ab. Wer
erst einmal mit seinem Computer beim AlzheimerForum gelandet ist, erreicht
von hier aus spielend leicht durch Anklicken von Querverweisen
(„Links“) andere Informationsquellen zum Thema Demenz (z.B. http://www.deutsche-alzheimer.de
= Deutsche Alzheimer Gesellschaft).
Demenz-Kranke filmen
Filmen Sie den
Demenz-Kranken bei verschiedenen Alltagsaktivitäten, etwa beim Anziehen,
Verlassen des Bettes, persönlichen Hygienemaßnahmen, Tischdecken,
Kaffeezubereitung, Essen und Trinken, Geschirrabwasch, Abstauben von
Möbeln, Telefonieren und dem Umgang mit Arzneimitteln und Geld. Dadurch
erleichtern Sie es dem Hausarzt und anderen Demenz-Spezialisten, Sie in
Betreuungsfragen sachgerecht zu beraten. Die Filmdokumente haben den
Vorteil, daß sie im natürlichen Umfeld der Patienten aufgenommen werden
und damit den Alltag getreu widerspiegeln. Sie können vom Helferteam
beliebig oft betrachtet und analysiert werden. Damit erleichtern sie die
individuelle und gezielte Therapieplanung. Auch das Behandlungsergebnis
läßt sich anhand erneuter Videoaufnahmen objektiver beurteilen.
Behältnisse überprüfen, ohne
Lieblingsverstecke zu enttarnen
Vergewissern Sie sich vor
dem Entleeren von Mülleimern und Papierkörben und vor dem Einfüllen von
Wäschestücken in die Waschmaschine, ob nicht irgend welche Wertstücke
in ihnen gelandet sind. Aus dem gleichen Grund empfiehlt es sich
regelmäßig, Polsterungsfalten von Sesseln und Sofas zu überprüfen.
Finden Sie Lieblingsverstecke des Kranken heraus, aber ändern Sie
möglichst nichts daran. Dadurch wissen Sie selbst, wo Sie unauffindbare
Dinge gegebenenfalls suchen müssen. Dem Dementen ersparen Sie unnötige
Unsicherheit, Scham und die Aufregung einer „Enttarnung“.
Verluste gemeinsam betrauern
Scheuen Sie sich nicht,
gemeinsam mit dem Kranken verlorene Fähigkeiten zu betrauern. Damit
verbessern Sie seine Selbstwahrnehmung und die Orientierung im hier und
jetzt. Es gibt keinen Beleg für die Annahme, daß Demenz-Kranke nicht
trauern können oder dass man sie vor traurig machenden Nachrichten
"schützen" muß (wie etwa dem Tod eines Angehörigen).
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