Niederlande. In einer
kritischen Übersicht zu emotionsbezogenen Behandlungsansätzen bei
Demenzkranken (wie „Validation“ oder „Snoezelen“) erwähnen E.
Finnema und Kollegen auch die „Simulationstherapie“. Sie geht davon
aus, dass primäre Bezugspersonen besonders stabilisierend auf
Demenz-Kranke wirken. Der günstige Einfluss lässt sich auch in
Abwesenheit des Helfers nutzen. Zu diesem Zweck wird eine Tonkassette
angefertigt, die ein Telefongespräch zwischen dem Patienten und seiner
Bezugsperson simuliert. Pausen zwischen den Sprachbeiträgen ermöglichen
es dem Patienten, selbst etwas zu sagen. Inhaltlich sollten vor allem
positive Lebenserfahrungen des
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Kranken, gemeinsame
Erinnerungen sowie Freunde und Familie angesprochen werden. Auf diese
Weise wird eine für den Patienten günstige Vorstellungswelt
hervorgerufen. In einer Studie sprachen 22 von 27 Teilnehmern günstig auf
die „Simulationstherapie“ an.
Ähnliche Prinzipien nutzt die ebenfalls in den
USA entwickelte „Video-Pause“, in der sich Demenz-Kranke Videos
ansehen, die speziell für diesen Personenkreis entwickelt wurden. Wenn
das Angebot greift, verschafft es den Betreuern eine „Erholungspause“.
Da es extrem aufwendig sein kann, individuelle Videos zu produzieren, hat
man in den USA Filme mit allgemein passendem Inhalt
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hergestellt. Darin
wenden sich professionelle Schauspieler in ruhigem und freundlichem Ton an
die Kranken, erzählen diesen kurze Geschichten, singen Lieder und stellen
ermunternde Fragen. Tiere, kleine Kinder, Musikinstrumente und andere den
Kranken bekannte Gegenstände lockern die Darbietung auf. Auch dieses
Angebot scheint viele Demenz-Patienten anzusprechen.
E.
Finnema u.a.: The effects of emotion-oriented approaches in the care for
persons suffering from dementia: a review of the literature. International
Journal of Geriatric Psychiatry 2000 (15) 141-161
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