USA. Kindern kann man mit
Hypnose erfolgreich die Angst vor medizinischen Eingriffen nehmen. Warum
sollte dies nicht auch bei Demenz-Patienten funktionieren? fragten sich E.
P. Simon und M. M. Canonico. Am Beispiel einer 61jährigen dementen Frau
demonstrieren sie, dass ein solches Vorgehen in der Lage ist,
komplikationslos eine Lumbalpunktion bei einer dementen Patientin mit
Spritzenphobie durchzuführen. Dabei bewährte es sich, die Aufmerksamkeit
der Patientin nicht nur verbal, sondern auch durch körperliches Vormachen
zu lenken. Angesichts der für Demenz-Kranke typischen Aufmerksamkeits-
und Konzentrationsdefizite erschien es den beiden Wissenschaftlern
wichtig, beim Aufrechterhalten der Hypnose nur minimale Sprechpausen
einzulegen und verhältnismäßig direktiv vorzugehen. Die bei der
Lumbalpunktion verspürten Empfindungen wurden mit harmlosen Erfahrungen
(„Mückenstichen“) oder entspannenden Lebenserinnerungen („im Wasser
plätschern“) verknüpft und sprachlich neutraler beschrieben
(„Druck“ statt „Schmerz“).
E.
P. Simon u.a.: Use of hypnosis in controlling lumbar puncture distress in
an adult needle-phobic dementia patient. The International Journal of
Clinical and Experimental Hypnosis 2001 (49) 56-67
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