Niederlande/Schweden.
Studien zum Zusammenhang zwischen Blutdruck und Demenz-Risiko haben
bislang sehr widersprüchliche Ergebnisse geliefert. Eine Metaanalyse
zweier großer prospektiver Untersuchungen (Rotterdam-Study und Gothenburg
H-70 Study) kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass niedriger Blutdruck (egal ob
systolisch oder diastolisch) häufigere Neuerkrankungen an Demenz zur
Folge hat. Allerdings gilt dies nur für Personen, die blutdrucksenkende
Medikamente einnehmen. Wer bereits an einer Demenz leidet, muss mit weiter
sinkendem Blutdruck rechnen.
A. Ruitenberg und Kollegen
analysierten Daten von insgesamt 5.583 demenzfreien Senioren und von 153
Personen mit Demenz, die im Abstand von durchschnittlich 2,1 Jahren
erhoben worden waren. Die Frage, wie sich Blutdruck und dementielle
Prozesse zueinander verhalten, kann jedoch auch die vorliegende Studie
nicht beantworten. Die Autoren vermuten, dass Anwender von Antihypertonika
schon länger unter Bluthochdruck leiden, dadurch vermehrt von
Atherosklerose betroffen sind und damit letztlich ein erhöhtes Risiko für
Durchblutungsstörungen haben. So würde sich erklären, warum niedriger
Blutdruck allein noch kein ausreichender Grund für eine spätere Demenz
zu sein scheint. Erst in Kombination mit einem kardiovaskulären Problem
(hier: medikamentös behandelter Hypertonus) wird das Gehirn unzureichend
durchblutet.
A.
Ruitenberg u.a.: Blood pressure and risk of dementia: results from the
Rotterdam Study and the Gothenburg H-70 Study. Dement.
Geriatr. Cogn.Disord. 2001 (12) 33-39
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