Erlangen.
Eine Anwendungsbeobachtung an rund 2.800 Patienten mit einer leichten bis
mittelschweren primären Demenz bestätigt eindrucksvoll den Nutzen einer
Behandlung mit Sermion®30 (Nicergolin). Nach 6 Monaten verbesserte sich
der Pflegestatus merklich, was als objektives Wirksamkeitskriterium
anzuerkennen ist. Demenz-Spektrum (DS) hatte die Möglichkeit, diese und
andere Untersuchungsergebnisse mit zwei Experten zu diskutieren. Peter
Neske und Dr. med. Peter Schüler betreuen die bislang wohl größte
deutsche Sermion-Studie von seiten Pharmacia & Upjohn.
DS:
Herr Neske, was war Ihr Motiv, eine solch große Studie unter
praxisnahen Bedingungen zu unterstützen?
Neske:
Antidementiva werden zwar inzwischen von den Experten einhellig in der
Therapie von Demenzen empfohlen; unklar war jedoch, wie dies im Alltag der
niedergelassenen Praxis umgesetzt werden kann. Gerade aber die tagtäglichen
Erfahrungen und Einstellungen der niedergelassenen Ärzte zu SERMION® 30
und der Indikation Demenzen fernab von theoretischen klinischen Studien
galt es zu erforschen.
Geringere
Pflegebedürftigkeit
DS:
Herr Dr. Schüler, welches sind die wichtigsten Schlußfolgerungen der
angesprochenen Anwendungsbeobachtung?
Dr.
Schüler: Summarisch lassen sich folgende Ergebnisse festhalten:
1.
Mit zusammen 66,2 Prozent wurden Multiinfarktdemenz und Mischformen
der Demenz mit den Mitteln der ärztlichen Praxis sehr viel häufiger
diagnostiziert als in klinischen Studien. Plausibel ist dieser hohe
Anteil, den bei 67,6 Prozent der Patienten bestanden vaskuläre
Begleiterkrankungen.
2.
Die Mehrzahl der Patienten litt schon seit über einem Jahr an
einer klinisch manifesten Demenz, 31,1 Prozent sogar bereits über 2
Jahre.
3.
Je weniger weit die Erkrankung zu Behandlungsbeginn fortgeschritten
war, um so besser sprachen die Patienten auf die Therapie an.
4.
Je länger die Therapie andauerte, umso deutlicher fiel der Erfolg
aus. Nach 6 Monaten bewerteten 56,6 der Ärzte, 61,4 Prozent der Patienten
und 49,7 Prozent der Angehörigen die Wirksamkeit als gut oder sehr gut.
5.
Unter der Behandlung mit Sermion®30 verbesserte sich auch der
Pflegestatus. Die Zahl derjenigen Patienten, die schon früh auf
deutlichen Hilfeleistungen angewiesen waren (bis zu 5 Stunden täglich),
halbierte sich sogar.
6.
Sermion®30 wurde ausgezeichnet vertragen. 93,3 Prozent der Ärzte
beurteilten die Verträglichkeit mit „gut“ oder sogar „sehr gut“.
DS:
Für welchen Personenkreis bzw. welche Demenz-Probleme gelten diese
Aussagen?
Neske:
An der Studie beteiligten sich 1.184 Männer und 1.612 Frauen mit
einer leichten bis mittelschweren primären Demenz vom Alzheimer Typ, dem
vaskulären Typ oder einer Mischform aus beiden. Das Alter betrug im
Mittel 74 Jahre. Die Behandlung mit Sermion®30 erstreckte sich über 6
Monate, wobei im allgemeinen täglich zweimal eine Tablette Sermion®30
eingenommen wurde. Als primäre Symptomatik wurden folgende Beschwerden
genannt, wobei Mehrfachnennungen möglich waren:
Symptomatik
|
Prozent
|
Gedächtnisstörung
|
90,3
|
Konzentrationsstörung
|
83,0
|
Aufmerksamkeitsstörung
|
62,0
|
Antriebsstörung
|
60,2
|
Stimmungslabilität
|
59,1
|
Persönlichkeitsveränderung
|
44,5
|
Störung der
Kritikfähigkeit
|
41,5
|
Motivationsstörung
|
40,9
|
Nächtliche Unruhe
|
40,6
|
Orientierungsstörung
|
38,5
|
Reizbarkeit, Mißmut
|
38,0
|
Die 639 teilnehmenden
Arztpraxen setzten sich überwiegend aus hausärztlichen Praxen zusammen,
die bei der Bewältigung der Demenz-Problematik auch zuvorderst gefordert
sind.
DS:
Welche Schlußfolgerungen ziehen Sie für die eingangs genannte
Diskussion?
Dr.
Schüler: Auch diese Sermion-Studie bestätigt, daß das Vorliegen
einer Demenz mit therapeutischem Nihilismus nicht mehr vereinbar ist. Aus
einer Behandlung mit Sermion®30 ziehen nicht nur die Demenz-Kranken
unmittelbaren Nutzen. Auch volkswirtschaftlich rechnet sich die
Behandlung, da viele Patienten weniger pflegebedürftig werden, wodurch
sie die Gemeinschaft direkt und indirekt wieder entlasten. Die Daten der
Studie zeigen also, daß eine Frühtherapie anzustreben ist.
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