USA.
Auf ein bislang ungeklärtes Phänomen stießen R. Carmel und
Mitarbeiter, als sie nicht nur bei Demenz-Kranken, sondern auch bei
deren Ehegatten und Verwandten den Vitamin-B12-Status
erhoben. Sie entdeckten, daß die Vitamin-B12-Blutspiegel
der Kranken mit denen ihrer Gatten (!) korrelierten. So litten 67
Prozent der Ehepartner von Demenz-Patienten mit Vitamin-B12-Mangel
ebenfalls unter einem vergleichbaren Defizit, während bei
Demenz-Patienten mit normalem Vitamin-B12-Spiegel nur 3
Prozent der Ehepartner von einem Mangel betroffen waren. Die Autoren
haben für dieses Phänomen keine plausible Erklärung. Selbst eine diätetische
Verursachung halten sie für unwahrscheinlich, weil sich ein Vitamin-B12-Mangel
erst nach Jahren unzureichender Zufuhr einstellt. Da sich der Mangel
leicht substituieren läßt, plädieren sie für ein konsequentes
Vitamin-B12-Screening bei allen Ehepartnern von
Demenz-Kranken mit entsprechend niedrigem Spiegel.
R.
Carmel et al.: Spouses of demented patients with low cobalamin levels:
a new risk group for cobalamin deficiency. Eur. J. Haematol. 1996 (57)
62-67