Italien. Diagnostik und
Therapie von Demenz-Patienten fallen leichter, wenn sie sich auf
Filmaufnahmen der Kranken stützen können. S. Costatini und Kollegen plädieren
deshalb dafür, die Betroffenen bei verschiedenen Alltagsaktivitäten mit
einer Videokamera zu filmen, etwa beim Anziehen, Verlassen des Bettes,
persönlichen Hygienemaßnahmen, Tischdecken, Kaffeezubereitung, Essen und
Trinken, Geschirrabwasch, Abstauben von Möbeln, Telefonieren und dem
Umgang mit Arzneimitteln und Geld.
Die Filmdokumente haben den
Vorteil, daß sie im natürlichen Umfeld der Patienten aufgenommen werden
und damit den Alltag getreu widerspiegeln. Sie können vom Helferteam
beliebig oft betrachtet und analysiert werden. Damit erleichtern sie die
individuelle und gezielte Therapieplanung. Auch das Behandlungsergebnis läßt
sich anhand erneuter Videoaufnahmen objektiver beurteilen. Nicht zuletzt
werden die Betreuer durch überzeugende Rückmeldungen motiviert und
aufgrund der erforderlichen Zusammenarbeit eng in das Rehabilitationsteam
einbezogen.
Die italienischen
Wissenschaftler haben mit ihrer Methode an freiwillig teilnehmenden
Patienten mit nicht so schwerer Demenz bereits sehr positive Erfahrungen
gesammelt. Sie hoffen deshalb, daß auch andere Betreuer Demenz-Kranker
aus der relativ einfachen und heute gut verfügbaren Technik Nutzen
ziehen.
S.
Costantini u.a.: Dementia and videorecording. Arch. Gerontol. Geriatr.
1998 (Suppl. 6) 99-102
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