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Demenz-Verzögerung durch Östrogene?

USA. Immer mehr spricht dafür, daß in der Postmenopause eingenommene Östrogene antidementiv wirken (vgl. Demenz-Spektrum 1/96, S. 6). Den neuesten und wissenschaftlich besonders überzeugenden Hinweis liefert eine prospektive Studie, die 1.124 ursprünglich kognitiv unauffällige ältere Frauen einschloß (Durchschnittsalter: 13,6 Jahre). 156 von ihnen nahmen in der Postmenopause Östrogene ein. Soweit sich im weiteren Verlauf eine Alzheimer-Demenz manifestierte, trat diese bei den Östrogenanwenderinnen signifikant später auf als bei den übrigen Frauen. Das Erkrankungsrisiko war unter der Hormonsubstitution um 60 Prozent geringer. Eine mehr als einjährige Östrogeneinnahme (Durchschnittsdauer: 13,6 Jahre) verringerte das Risiko deutlicher als ein kürzere. Zum Berichtszeitpunkt war keine einzige der 23 Frauen an einer Alzheimer-Demenz erkrankt, die noch zum Beginn der Studie Östrogene eingenommen hatten.Da die Östrogenanwenderinnen eine etwas bessere Schulbildung hatten, ist möglich, daß auch der Lebensstil die Erkrankungswahrscheinlichkeit beeinflußte. Endgültige Aufschlüsse können erst weitere Studien geben. Die Autoren befürworten vor allem eine prospektive Untersuchung zur Demenz-Prophylaxe mit Östrogenen.

M.-X. Tang et al.: Effect of oestrogen during menopause on risk and age at onset of Alzheimer´s disease. Lancet 1996 (348) 429-4